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Big Brother im eignen Wohnzimmer

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Mann sieht es ja in der Werbung, das wir jetzt mit irgendwelchen
Lautsprechern von Amazon, Google und jetzt auch Apple sprechen,
diese bestellen dann auf einmal irgendwelchen Krimskrams.

Warum stellt man sich so etwas ins Wohnzimmer, was ständig mithören kann
was gesprochen wird und in Amerikanischen Großkonzernen das Kosumm
Verhalten ausgewertet wird.


Zitat:


SEITE 1 LEITARTIKEL
DIE ZEIT No 24 / 2017
TECHNOLOGIE
Was du nicht sagst!
Geräte wie Apples HomePod werden den Alltag ändern
VON STEFAN SCHMITT

Sein Gehäuse hat Ähnlichkeit mit einer Rolle Häkelgarn, er trägt den Namen HomePod und ist, nun ja, ein Lautsprecher. Einer, der am Internet hängt und ins Wohnzimmer hineinhorcht. Auf Zuruf soll er Musik abspielen, Termine in den Kalender eintragen, die Wettervorhersage vorlesen, das Licht dimmen oder die Heizung drosseln (der US-Verkaufsstart ist im Winter). Bei dieser Beschreibung könnte man es belassen, wäre der HomePod nicht vom Digitalkonzern Apple. So aber ist er eine Hypothese, eine Gerät gewordene Annahme darüber, wie die Menschen künftig mit den Maschinen umgehen werden. Und umgekehrt.
Außer Apple setzen auch Amazon und Google auf zuhörende, sprechende Geräte. Sie tun das in der Erwartung, dass im Heim der nahen Zukunft immer mehr vernetzte, computerisierte Technik stecken wird. Und dass die Nutzer diese anders bedienen werden, per Stimme. Damit verschiebt sich etwas Grundlegendes. Bislang steuerte man per Tastatur oder Maus, Schalter, Fernbedienung oder Touchscreen. Gesprochen wurde mit Menschen. Nun überlappen sich die Schnittstellen für Maschine und Mitmensch. Das wirft ganz neue Etikette-Fragen auf: Ist es unhöflich, während eines Gesprächs dem Gerät etwas zuzurufen? Beim Essen? Und soll man den dienstbaren Lauscher ausschalten, sobald Besuch kommt?
Der Mensch mag sich im Befehlston gefallen, doch der Umgang mit diesem Diener kann ihn nicht unverändert lassen. Sein Sprechen, sein Zuhören. Zum Beispiel wenn viele Nutzer Suchergebnissen, Nachrichten oder Preisvorschlägen aus dem Lautsprecher gegenüber weniger kritisch sind, als wenn sie diese vor Augen hätten – spätestens sobald ihnen die Kunststimme einmal vertraut ist.
Ist das spekulativ? Vielleicht. Übertrieben angesichts einer garnrollenhaften Musikbox? Eher nicht. Wie stark eine neue Technik im Alltag auf das Verhalten wirken kann, haben das Handy und das Smartphone gezeigt, die zu Weltbildmaschinen wurden. Und je weniger ein Gerät nach Computer aussieht, desto misstrauischer sollte man es fragen: Was flüsterst du mir wohl ein?
SEITE 1 LEITARTIKEL DIE ZEIT No24 / 2017

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