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Channel: SPS-Forum - Automatisierung und Elektrotechnik
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Industrie 4.0 und Maschinensicherheit

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Hallo,
zuerst ich weiß I 4.0 ist keine Revolution, es ist ein über Jahrzehnte währender Entwicklungsprozess der durch die wachsenden Rechnerleistungen zu schnellem und vernetzten Komponenten führt, also nichts neues und nicht jede Anwendung oder Anwender braucht sowas.
Zweitens was mich stört ist das alles neu sein soll und es nur noch um das eine Thema geht.
Nun zum Thema, da ich durch die Marketingmaschinen der Industrie immer öfter nachfragen bekomme, was I 4.0 für die Maschinensicherheit bedeutet, wollte ich dieses Thema auch im Forum mal aufgreifen und nach euren Erfahrungen Fragen, aber die haben nichts mit I4.0 zu tun da es ja ein über Jahrzehnte andauernder Prozess handelt.
Zu meinen Erfahrungen, was hat sich eigentlich geändert?
Haben wir andere Gefährdungen? Quetschen, Scheren…… Nein.
Spezialanwendungen wie z.B Laser, Röntgen usw. gab und gibt es auch schon länger.
Werden die Maschinenschneller durch I4.0, nein, das liegt zum Teil daran das es bessere Antriebskonzepte gibt, aber das kam auch nicht über Nacht.
Aus meiner Sicht, werden die Komponenten komplexer und Intelligenter und es gibt mehr Software um eine Programmierung oder Parametrisierung durchführen zu können.
Ein paar Beispiele dazu:


SPS, es kommen immer mehr F-SPS zur Anwendung was auch Sinn macht da man viel mehr Möglichkeiten hat um Sicherheitsfunktionen umzusetzen. Dazu kommt das man alles vernetzt. Also kommt hier eine weitere wichtige Fehlerquelle hinzu die SRASW Software, ja es gibt hier normative Vorgaben die nichts weiter fordern als eine Durchgängige Planung und Konstruktion, aber es führt dazu das eine weitere Personengruppe sich mit dem Thema Safety auseinandersetzen muss, die Programmierer. Bei den reinen Hardwarelösungen, waren viel der Konstrukteure mittlerweile Geschult und die gemachten Fehler hielten sich in Grenzen. Nach meiner Erfahrung hat diese Personengruppe in vielen Betrieben noch Schwierigkeiten mit der Umsetzung. Das liegt nicht an den Personen, sondern an der fehlenden Durchgängigkeit von Risikobeurteilung zur Sicherheitsfunktion und dann auch zur SRASW. Es gibt keine bzw. nur unzureichende Vorgaben was die SRASW zu leisten hat. Es bleibt dem Programmierer nichts andere übrig sich die Funktionen aus persönlichen Gesprächen und den Schaltungsunterlagen herauszusuchen und einfallen zu lassen. Das führt dann unweigerlich zu Fehlern. Dies trifft nicht auf alle Firmen zu, aber ich validiere SRASW und finde da oft Fehler, so dass ich aus meiner Erfahrung sagen kann dies ist der zurzeit häufigste Fehler.
Nun der Sprung zu noch mehr Software da I 4.0, wird es so sein das jede Komponente mehr Funktionen bekommt und dann auch noch Software, dann führt das zu mehr Fehlern!?


Antriebsregler mit integrierten Sicherheitsfunktion nach DIN EN 61800-5-2, schön ist das man in der Maschinensicherheit mehr Möglichkeiten hat. Aber auch hier trifft alles was zur SPS gesagt wurde auch zu. Oft fehlen hier die Abnahmen der einzelnen Sicherheitsfunktion komplett.


Also zusammenfassend, ich kann in der Maschinensicherheit die Revolution nicht erkennen da es sich schon über längere Zeit abzeichnet das immer mehr Komponenten mit integrierten Sicherheitsfunktion auf den Markt kommen. Aber durch die Vielzahl von Software und Funktionen kommt es hier bei der SRASW und Parametrisierung zu mehr Fehlern.

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